Vorträge

An dieser Stelle wollen wir die Vorträge sammeln, die wir schon gehalten haben und gerne erneut halten. Bei Interesse schreibt uns gerne eine Mail!

Zum Nachhören/Nachschauen:

  • Der Staat als Feminist? Kritik des staatlichen Feminismus

Im Vortrag wollen wir herleiten, welche Vermittlungszusammenhänge zwischen Kapitalismus, staatlicher Steuerung und der Konstituierung eines Geschlechterverhältnisses auf Kosten der Frau bestehen. Hierfür leiten wir historisch aus den unterschiedlichen feministischen Strömungen her, welche Teilaspekte sich vom Staat einverleibt wurden und in welchem Zusammenhang sie zur kapitalistischen Verwertungslogik stehen. Dabei wollen wir nicht nur bei einer Kritik verharren, sondern auf ihrer Grundlage herausarbeiten, wie ein Feminismus konzipiert sein sollte, der auf die Befreiung der Frau abzielt und diese in eine gesamtgesellschaftliche Befreiung einbettet.

 

  • Love will tear us apart – Liebe und Romantik im Spätkapitalismus

Liebe nimmt im Leben der meisten Menschen einen hohen Stellenwert ein. Wir sehen uns danach einen anderen Menschen zu lieben und geliebt zu werden. Wir konsumieren Lieben und Romantik in unzähligen traurigen Liedern, in witzigen oder dramatischen Filmen oder kitschigen Romanen. Innerhalb unserer Sehnsucht nach Liebe sehen wir sie als letztes Refugium, in welches wir vor dem Kapitalismus fliehen können. Doch immer wieder machen wir die Erfahrung, dass wir daran scheitern. Denn die Liebe steht nicht außerhalb des patriarchalen Kapitalismus. Der Vortrag vertritt die These, dass unsere Gefühle durchzogen sind von der kapitalistischen Verwertungslogik. In einem zweiten Schritt soll die Frage besprochen werden, was das für uns als Feminist*innen bedeutet.

Der Vortrag ist in einer Kooperation mit dem feministischen Bündnis für ein Ende der Gewalt entstanden.

  • Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt! Vom Feminismus, Utopie & Revolution

Wir blicken auf eine Vielfalt feministischer Kämpfe zurück. Vieles wurde erstritten. Doch sind wir nach wie vor weit entfernt von einer Befreiung von Frauen oder der Auflösung der Geschlechterordnung. Für den Menschen im Spätkapitalismus gibt es immer mehr Möglichkeiten für seine Entwicklung. So verlieren sich die meisten in der Idee der individuellen Selbstverwirklichung, anstelle nach kollektiven Lösungen auf die Misere des kapitalistischen Patriarchats zu suchen.
Gemeinsam wollen wir uns in dem Vortrag den Begriffen der Befreiung, der feministischen Utopie und Revolution nähern und überlegen, was wir benötigen, um uns aus den kapitalistischen und patriarchalen Verhältnissen zu befreien.

  • Einführung in die marx’sche Kapitalismuskritik

    Es soll in die marxsche Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie eingeführt werden.
    Anhand dieser soll folgende These bewiesen werden:

    >>Kapitalismus ist ein System, dessen innere Dynamiken den Menschen Zwänge auferlegen. Dies führt zu einer Destruktivität gegen Mensch und Natur. Die rücksichtslose Ausbeutung ist hierbei nicht durch moralisches Versagen der Einzelnen zu erklären, sondern leitet sich direkt aus den Mechanismen der kapitalistischen Vergesellschaftung ab.<<

Die folgenden Vorträge gibt es leider (noch) nicht Online:

  • Gewalt gegen Frauen*: Zusammenhänge und Folgen

    Im Dezember 2017 berichtete die lokale Aachener Zeitungen von zwei Morden an Frauen. Beide Male war der Partner bzw. der Ex-Partner der Täter. In einem der beiden Fälle verschaffte sich der Täter zu der ehemals gemeinsamen Wohnung der Ermordeten gewaltsam Zugang, griff die Frau brachial an und ermordete sie. Auf Nachfrage der Aachener Nachrichten gaben die Nachbar_innen der Frau an, dass eine solche Auseinandersetzung nicht die erste ihrer Art war. So kam es, Presseberichten zu folge, häufiger zu Auseinandersetzungen innerhalb der Wohnung, die die Nachbarschaft mitbekam. Diese beiden lokalen Beispiele sind keine Einzelfälle.Erlebte Gewalt stellt laut WHO das größte Gesundheitsrisiko für Frauen dar. Der gefährlichste Ort für sie ist ihr eigenes zu Hause. Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen oder im familiären Kontext ist die häufigste Ursache für Verletzungen bei ihnen. Jede vierte Frau in Deutschland war schon betroffen. Auch ist das zu Hause Tatort für sexualisierte Gewalt, von der ebenfalls eine große Anzahl der Frauen betroffen sind. Diese Formen der direkten Gewalt können nicht einzeln betrachtet werden, sondern müssen innerhalb unserer gesellschaftlichen Strukturen analysiert werden.Der Vortrag geht darauf ein, wie Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft zu Stande kommt, welche Folgen sich für die betroffenen Frauen ergeben und wie der gesellschaftliche Umgang mit Gewalt gegen Frauen ist.

  • Islamismus als Leerstelle des Antirassismus

    Den gängigen liberalen Antirassismus stellt der Islamismus vor inhaltliche Herausforderungen, was dazu führt, dass er entweder ganz aus der Analyse herausfällt oder herunter gespielt wird. Der Vortrag möchte sich dem Komplex Islamismus von verschiedenen Seiten nähern, um dann anhand ausgewählter Antirassismustheorien zeigen, warum diese blinden Flecken im Bezug auf das Thema entstehen und welche weitreichende Konsequenzen diese in der politischen Praxis linker und liberaler AntiRa-Gruppen haben können.

  • Was ist Antisemitismus? Begriff – Geschichte – Ideologie

    Viel wird derzeit über einen „neuen Antisemitismus“ gestritten – und dies vor allem mit Blick auf die islamistischen Dimensionen der Judenfeindschaft. Der Vortrag will vor dem Hintergrund der jüngsten Debatten eine grundsätzliche Klärung des Begriffs vornehmen und nach der Geschichte einer Ideologie fragen, die keinesfalls neu, sondern ein vielfach verdrängter Teil der europäischen und vor allem deutschen Kultur ist.

  • Francisco Ferrer und seine ”Moderne Schule“

    Francisco Ferrer gründete 1901 die erste Schule in Barcelona nach der pädagogischen Vorstellung einer rationalen Erziehung. Diese Richtung der Pädagogik fußt unter anderem auf der Theorie von Rousseau oder Tolstoi und hat sich innerhalb der Arbeiter_innenbewegung verbreitet. Ziel war es, den Kindern die Möglichkeit zu bieten, ohne kirchlichen und staatlichen Einfluss sich zu selbstbestimmten und gemeinschaftlich denkenden Menschen zu entwickeln. Dazu sah das Modell u.a. vor, dass Kinder aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und verschiedener Geschlechter gemeinschaftlich lernen. Für Ferrer war diese Erziehungsmethodik die zielführendste Strategie, die ökonomische und intellektuelle Befreiung der Arbeiter_innenklasse zu erreichen. Das Schulmodell hat sich durch die aufstrebende anarcho-syndikalistische Bewegung erstaunlich schnell international verbreitet. Bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts existierten „Moderne Schulen“ in Amerika, Südamerika, Europa und in Teilen Asiens. Der Vortrag wird sich mit dem Konzept der Pädagogik, dem historischen Hintergrund und der Verbreitung des Schulmodells beschäftigen.

  • Kritik der Konsumkritik

    FairTrade ist Hip, Cool und Sexy. FairTrade ist allgegenwärtig. Doch: Ist Konsumkritik der Weg in eine gute Gesellschaft? Kann man sich das „Gute Leben“ erkaufen? Oder brauchen wir immer noch eine radikale Gesellschaftskritik? Dazu haben wir einen Vortrag vorbereitet und wollen mit euch darüber diskutieren.Der Vortrag soll in marx’sche Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie einführen und daran eine Kritik an der Konsumkritik, wie sie sich z.B. in „FairTrade“ ausrückt, entfaltet werden. Anhand dieser soll folgende These bewiesen werden:Kapitalismus ist ein System, dessen innere Dynamiken den Menschen Zwänge auferlegen. Dies führt zu einer Destruktivität gegen Mensch und Natur. Die Rücksichtslose Ausbeutung ist hierbei nicht durch moralisches Versagen der Einzelnen zu erklären, sondern leitet sich direkt aus den Mechanismen der kapitalistischen Vergesellschaftung ab.

  • Klassismus – Kritik eines Identitätspolitischen Konzepts

    In einer Welt der klaren Identitäten, egal ob zugeschrieben oder selbst gewählt, lässt sich scheinbar alles über Diskriminierung erklären. Statt einer Gesellschaftskritik, die zumindest versucht die herrschende Ordnung zu begreifen und sie somit auch überwinden zu können, wird nur noch versucht ein möglichst genaues Abbild der Realität zu entwerfen. Aktuell scheint sich das Konzept des Klassismus, also der Abwertung aufgrund von Klassenzugehörigkeit, zu etablieren. Ausgehend von dem schon 2009 erschienenen Buch „Klassismus – Eine Einführung“, einem Standardwerk, soll aufgezeigt werden welche Blüten die Identitätspolitik getrieben hat.

  • Eine kurze Geschichte des Subjekts Frau

    Identitätspolitik wird seit einigen Jahren in allen Medien ausführlich diskutiert.
    Sie ist nicht neu und ist Bestandteil von jeglicher Poltik gewesen.

    So war Identitätspolitik der Vergangenheit mal emanzepatorisch und mal nicht.
    Beispielsweise benötigt der Nationalismus „den Deutschen“. Während die Frage nach Schwarz-sein oft im Mittelpunkt der Bürgerrechtsbewegung steht und stand. In unserem Vortrag wollen wir uns dem Begriff Frau nähern und mithilfe von Identitätskonzepten und Geschichte der Frauenbewegung Möglichkeiten und Fallstricke von Identitätspolitik und Befreiung aufzeigen.

Die folgenden Vorträge können wir leider nicht mehr halten, ihr könnt sie euch hier dennoch anhören:

  • Sorgenfreies zu Hause: Zum Verhältnis von Care und Kapitalismus

Arbeit wird nach wie vor mit Lohnarbeit verknüpft. Dabei fällt ein großer Teil der täglich von Frauen geleisteten Sorgearbeit hinten über und wird gesellschaftlich nicht wahrgenommen, da diese nicht entlohnt wird. Es findet eine Trennung zwischen Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit statt. Lohnarbeit wird in der Öffentlichkeit verrichtet und männlich konnotiert. Wohingegen Carearbeit, welche meist von Frauen erledigt wird, ins private verdrängt wird. In einer Gesellschaft, die den Wert von Arbeit über Lohn bemisst, wirkt unentlohnte Arbeit zunächst wertlos und wird abgewertet und mit ihr die Frauen, die sie verrichten.
Der Vortrag soll die Rolle von Carearbeit für die kapitalistische Organisation von Gesellschaft herausarbeiten, den Zusammenhang zur Unterdrückung der Frau erläutern und zeigen, wie sich aus diesen Verhältnissen konkrete Gewalt gegen konkrete Frauen erwächst.

 

 

 

  • Die erdachte Gemeinschaft – Eine kleine Geschichte des Nationalismus

    Die Entstehung des Nationalismus und dessen Folgen kann als eines der dunkelsten und verheerendsten Kapitel der Geschichte Europas bezeichnet werden. In der europäischen Gegenwartskultur erlebt diese politische Strömung eine Renaissance, populistische Stimmungsmache und fremdenfeindliche Rhetorik haben ihren Weg vom Stammtisch in die Parlamente geschafft. Doch woher kommt diese Geisteshaltung, die um den abstrakten Begriff der Nation kreist und wie kaum eine andere, Menschen in ihren Bann zieht und instrumentalisiert? Wie wird sie legitimiert und wie funktioniert sie in der Praxis?

    Der Vortrag soll Licht auf die Entstehungsgeschichte des politischen Nationalismus in Europa werfen und seine zentralen Thesen darstellen. Anhand einiger ausgewählter Definitionen soll die Natur der Nation und des Nationalismus sowie seine Wirkung diskutiert werden.