Die Krise in Griechenland bedeutet nicht nur soziale Zertrümmerung, Arbeitslosigkeit und Repression. Es bedeutet auch einen Anstieg rassistischer Angriffe, Wahlerfolg einer neonazistischen Partei und rassistische und diskriminierende Politik seitens des Staates. Bei den Parlamentswahlen im Juni 2012 erreichte Chrysi Avgi 6,92% und zog mit 18 Mandaten ins Parlament. Woher kommt dieser plötzliche Erfolg? Viele Kommentatoren analysieren den Aufstieg der extremen Rechten durch dem Ausbruch der Krise und ihren sozialen Konsequenzen. Aber ist es nur das? Seit dem Mord an den antifaschistischen Rapper Pavlos Fyssas am 18. September 2013 versucht die griechische Regierung mit zur ihrer Verfügung stehenden juristischen Mittel die erfolgreiche Neonazi Partei Chrysi Avgi („Goldene Morgenröte) zu verbieten. Der Chef der Partei Nikolaos Michaloliakos und weitere Kader befinden sich in Untersuchungshaft, die Immunität für einzelne Parlamentarier aufgehoben und staatliche Parteifinanzierung wurde entzogen. Im Hinblick auf das aktuelle Wahlpotential der Goldenen Morgenröte von etwa 10% und ihre seit kurzem neu-registrierten Partei „Nationale Morgenröte“ die im Fall eines erfolgreichen Verbotsverfahren aktiviert wird, scheinen aber die Bemühungen des griechischen Staates um ein Verbot erst mal in Stocken zu geraten. Die Gründe des rasanten Aufstiegs einer Neonazipartei, die Erfolgschancen eines Verbotsverfahrens und den rassistischen Normalzustand in der griechischen Gesellschaft wollen wir zusammen mit den freien Autor John Malamatinas diskutieren.
Einlass: 18:30 / Beginn: 19:00 – Vegane Vokü!