18. März 1921 – Niederschlagung des Kronstädter Matrosenaufstandes
Dieser zum Teil vergessene, zum Teil verleumdete Aufstand der Matrosen der russischen Kriegsmarine gegen die bolschewistische Regierung “Sowjet”-Russlands war ein letzter, verzweifelter Versuch die Revolution vom Februar 1917 zu retten. Unter dem Motto “Alle Macht den Räten – keine Macht der Partei”, standen sie gegen die autoritären Kommunist_innen auf. Die Forderungen der Matrosen nach Freilassung der gefangenen Anarchist_innen, linken Sozialrevolutionär_innen und Arbeiter_innen und Bäuer_innen, die wegen Streiks und Hungerunruhen eingesperrt waren, die Forderungen nach Versammlungs-, Rede- und Pressefreiheit für alle revolutionären Arbeiter_innen und Bäuer_nnen jenseits der bolschewistischen Partei und die Forderungen nach freien Räten und selbst organisierter Verwaltung der Betriebe und Verwaltung in Stadt und Land wurde von Lenin, Trotzki, Zetkin und Konsorten als “konterrevolutionär” denunziert und mit nackter Gewalt, Terror und Propaganda bekämpft. Am Jahrestag des Beginns der Pariser Kommune feierten nicht nur die Bolschewist_innen um Lenin in Moskau eben diese Pariser Kommune, sondern konnten sich auch klammheimlich an der endgültigen Niederschlagung des Kronstädter Aufstandes erfreuen. Während sie feierten wurden die Matrosen von Einheiten der sogenannten Roten
Armee und der Tscheka verhaftet, gefoltert oder gleich Hingerichtet. Erst der „Blick zurück nach vorne“ holt die Beschäftigung mit diesen (und allen anderen Aufständen und Revolutionen „unserer“ Geschichte) aus den Elfenbeintürmen akademischer Betrachtung hinunter in unsere Viertel, Büroräume, Fabrikhallen und die Flure der Arbeitsämter.
Geschichte wird gemacht – und wir schreiben gerade die unsere!
Neben dem Vortrag gibt es leckere, vegane Küfa gegen Spende, günstige Drinks und eine nette Atmosphäre, in welcher ihr mit euren Freund_innen Zeit verbringen könnt.
18. Oktober // 18:30 Uhr // Autonomes Zentrum Aachen // Eintritt frei // Essen gegen Spende