Schwarz-Rote Kneipe: Wohnraum für alle

Wir laden euch herzlich zu unsere monatlichen Schwarz-Roten Kneipe ein. Dieses Mal halten Menschen der Kölner Initiative „Wohnraum für alle“ einen Vortrag:

Seit Anfang September 2015 werden in Köln wieder Häuser besetzt.
Ausgangspunkt war die Kündigung einer Familie im Kartäuserwall. Die neuen Hauseigentümer und Richter sahen in den Bewohner*innen ein „Hindernis für die wirtschaftliche Verwertung“. Das Haus sollte abgerissen und durch Luxushäuser ersetzt werden. Um das zu verhindern, haben wir das Haus besetzt, bis es nach einem Monat durch die Polizei geräumt wurde.
Am darauf folgenden Morgen besetzten wir ein Haus in Köln-Kalk. Auch hier mussten die Bewohnern einer Luxussanierung weichen. Zwar konnte das Haus nur einen halben Tag gehalten werden, es zeigte uns aber, dass es nicht reicht nur günstigen Wohnraum zu verteidigen, sondern das ebenso neuer Wohnraum geschaffen werden muss. Die menschenunwürdige Unterbringung vieler Geflüchteter, hat unsere Entscheidung weitere Häuser zu besetzten noch verstärkt. Aus diesem Grund halten wir seit dem 11.12.2015 die Zülpicher Str. 290 und die benachbarte Josef-Stelzmann Str. 2a besetzt.
In dem Vortrag werden wir auf die Hausbesetzungen und Aktionen zurückblicken und über den aktuellen Stand im neuen Kölner Häuserkampf berichten. Außerdem möchten wir unsere Erfahrungen und Einschätzungen zur Durchsetzung von Hausbesetzungen teilen und zum Nachmachen inspirieren.

Außerdem gibt es wie immer leckere, vegane Küfa, günstige Drinks, Kicker und die Möglichkeit in einer angenehmen Atmosphäre mit euren Freund_innen zu sein.

16.03. // 18:30 Uhr // AZ Aachen // Eintritt frei

Schwarz-Rote Kneipe: Mobivortrag 12. März Weltfrauenkampftag in Köln

12705615_485891288262344_8743217628147019657_nAuch diesen Monat findet eine schwarz-rote Kneipe statt. Eine Gesnoss*in der IL ist zu Gast und hat einen Mobivortrag zur bundesweiten Großdemonstration (Samstag, 12. März, 13:00 Uhr, Köln Hbf) zum Weltfrauentag im Gepäck. Es wird wie immer eine leckere, vegane Küfa geben. Zudem könnt ihr günstige Drinks kaufen, kickern oder einfach mit euren Freunden hängen.

Kommt vorbei! Weiterlesen

23.1. in Aachen – Oecher Jeisterzoch für Menschlichkeit und Humor in jeder Lebenslage

Am 23. Januar findet die alljährliche Verleihung des Ordens „Wider den Tierischen Ernst“ durch den Aachener Karnevalsverein (AKV) statt. Dieses Jahr soll CSU-Politiker Markus Söder zum Ordensträger ernannt werden. Durch die Verleihung sollen ihm „Menschlichkeit und Humor im Amt“ attestiert werden.

Das klingt in unseren Ohren aber wie ein schlechter Karnevalswitz. Söder präsentiert sich immer wieder als politischer Scharfmacher, der zusehends darauf bedacht zu sein scheint, die Rechte von Geflüchteten zu untergraben. Im Sommer forderte er die Abschaffung des Taschengelds für Flüchtlinge, um Anreize für eine Flucht zu mindern. Da Menschen aber nicht für ein Taschengeld, sondern vor Krieg, Verfolgung, Umweltkatastrophen und bitterster Armut fliehen, sehen wir in dieser populistischen Forderung eine Verharmlosung von Fluchtursachen. Nach den Attentaten von Paris im November drängte Söder darauf die Grenzen zu schließen und das Grundrecht auf Asyl abzuschaffen, da er die Anschläge als Konsequenz von illegaler, unkontrollierter Einwanderung einordnete. Damit stellt er nicht nur das in der Verfassung verankerte Grundrecht auf Asyl infrage, er zeigt auch offen, dass er für eine menschenverachtende Politik eintritt. Weiterlesen

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Preisverleihung an Markus Söder: Offener Brief an den AKV

Hier dokumentieren wir den Brief der Antirassistischen Offensive an den AKV zur Preisverleihung an Markus Söder:

Liebe Karnevalist_innen des AKV,

am 23. Januar findet die alljährliche Verleihung Ihres Preises „Wider den Tierischen Ernst“ statt. Sie wollen diesen Markus Söder verleihen. Dadurch attestieren Sie ihm Menschlichkeit und Humor im Amt. Dies sehen wir nicht so!
Vielmehr nehmen wir Herrn Söder als einen politischen Scharfmacher wahr, welcher in der Diskussion im Bezug auf Geflüchtete und ihre Rechte sich alles andere als menschlich positioniert. So forderte er im Sommer die Abschaffung des sowieso schon sehr geringen Taschengelds, welches 140 Euro beträgt. Er wollte damit den Anreiz für eine Flucht mindern. Wir werten das als eine Verharmlosung von Fluchtursachen. Menschen fliehen auf Grund von Krieg, Verfolgung, Umweltkatastrophen und bitterster Armut. Doch dies erkennt Herr Söder nicht an. Vielmehr verurteilte er die Paris Attentate als Folge illegaler und unkontrollierter Zuwanderung. Unmittelbar nach diesen Terrorattentaten forderte Herr Söder im November letzten Jahres die Schließung der Grenzen und das Abschaffen des Grundrechts auf Asyl. Diese Forderung ist nicht nur verfassungswidrig sondern auch menschenverachtend.
Durch solche Äußerungen werden rassistische Ressentiments geschürt und eine rassistische Grundstimmung innerhalb Deutschlands befeuert.
Uns stellt sich nun die Frage, wie solche Äußerungen, die nur so von Menschenverachtung triefen, mit Ihrem Preis, der seit Generationen für Menschlichkeit und Humor im Amt verliehen wird, vereinbar ist.
Dies sehen nicht nur wir so, sondern auch zahlreiche andere prominente Persönlichkeiten wie Cem Özdimir, Sahra Wagenknecht, Daniela Jansen und die 4 Amigos, die im Vorfeld der Preisverleihung abgesagt haben.
Aus unserer Sicht ist durch die von Ihnen vorgenommene Nominierung von Markus Söder ein klarer Widerspruch zu Ihren erklärten Grundsätzen des Ordens „Wider den Tiereschen Ernst“ entstanden. Dieser kann unserer Meinung nach nur durch ein Zurückziehen der Nominierung aufgehoben werden. Worum wir Sie nun offiziell bitten wollen. Wenn Sie unserer Forderung nicht nachkommen wollen, wird es zu weiteren Protesten unsererseits kommen.

Erwartungsvoll Ihre

Antirassistische Offensive

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Ist die Schule ein Zuliefererbetrieb des Kapitalismus? – Bildung zwischen Anpassung und Aufbruch

12250141_455760357942104_2933596876215462788_nSchulen sind zentrale Sozialisationsinstanzen. In erster Linie erzeugen sie genau jene Einstellungen und Verhaltensweisen, die im neoliberal organisierten Kapitalismus gebraucht werden: Orientierung an materieller Belohnung, „Employability“ als Nützlichkeit für wachsende Renditen sowie jene Art von Flexibilität, die sich für sämtliche denkbaren Zwecke einspannen lässt. Viele der schulischen Mechanismen sind bei Licht besehen exakt auf eine solche Orientierung hin ausgelegt. „Bildung“ im älteren Sinne wird immer seltener. Weiterlesen