Frauen in IS Gefangenschaft und Widerstand der Frauen in Shengal

KobaneDer Vortrag findet am 19. Oktober um 18 Uhr im Rahmen der Fotoausstellung „Widerstand in Kobanê und die neu gewonnene Freiheit“ im Kunstwechsel, Wilhelmstraße 26, 52060 Aachen, statt.

Shengal – ein Jahr nach den Angriffen des IS

Vor einem Jahr, im August 2014, fand das Massaker der IS-Kämpfer gegen die Bevölkerung des Gebiets Shengal/ Nordirak statt. Die dort lebenden Menschen, größtenteils ezidische KurdInnen, wurden zu Tausenden vom IS ermordet und zur Flucht gezwungen. Viele befinden sich noch immer in der Gefangenschaft des IS, werden zwangsislamisiert und im Menschenhandel versklavt. Die Kämpfe im Gebiet Shengal halten an und die Versorgung der Bevölkerung wird notdürftig über einen humanitären Korridor nach Westkurdistan/Rojava gesichert.

Notlage der Frauen und Kinder in Shengal

Besonders von Krieg und Vertreibung betroffen sind Frauen und Kinder. Sie wurden ZeugInnen von schwerer Gewalt und alle waren zur Flucht gezwungen. Sie sind traumatisiert durch den Verlust der Lebensgrundlage und der Zerstörung sozialer Netzwerke. Eine schwere seelische Belastung stellt insbesondere die Sorge um die vielen Frauen und Kinder dar, die sich nach wie vor in der Gefangenschaft des IS befinden.

Frauenprojekte vor Ort

Tausende ezidische KurdInnen haben einen Zufluchtsort in den Bergen Shengals gefunden. Dort haben sie sich zivile Strukturen und eine Form der Selbstverwaltung geschaffen. Frauen organisieren sich in Räten und bauen Projekte der Selbstversorgung, wie ein Frauengesundheitszentrum und eine Nähkooperative, auf.
Der Frauenrat Shengal äußerte das Bedürfnis nach traumatherapeutischer Arbeit in den Gebieten. Diese sollen auf der Grundlage bestehender Ressourcen und mit einem Schwerpunkt auf der Ausbildung von Multiplikatorinnen realisiert werden.

CENÎ Kurdisches Frauenbüro für Frieden initiiert auch politische und diplomatische Arbeiten für die Befreiung der ezidischen Kurdinnen aus der Gefangenschaft des IS, so beispielsweise die Entsendung einer Delegation von Anwältinnen im April 2015 und die Durchführung von Konferenzen bei den Vereinten Nationen. Die Befreiung der Frauen ist notwendig für eine Gesundung der Wunden des Massakers und steht daher im direkten Zusammenhang mit der Kampagne für eine Trama-Therapeutisches Zentrum in Shengal.

Ihr habt die Möglichkeit euch vor der Veranstaltung die Ausstellung anzugucken. Der Eintritt sowohl zur Ausstellung als auch zum Vortrag ist frei.