Ist die Schule ein Zuliefererbetrieb des Kapitalismus? – Bildung zwischen Anpassung und Aufbruch

12250141_455760357942104_2933596876215462788_nSchulen sind zentrale Sozialisationsinstanzen. In erster Linie erzeugen sie genau jene Einstellungen und Verhaltensweisen, die im neoliberal organisierten Kapitalismus gebraucht werden: Orientierung an materieller Belohnung, „Employability“ als Nützlichkeit für wachsende Renditen sowie jene Art von Flexibilität, die sich für sämtliche denkbaren Zwecke einspannen lässt. Viele der schulischen Mechanismen sind bei Licht besehen exakt auf eine solche Orientierung hin ausgelegt. „Bildung“ im älteren Sinne wird immer seltener.

Doch Schulen stehen auch im Mittelpunkt gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Sind Kinder „Humankapital“ oder sollen sie lernen, demokratisch eine unvorhersagbare Zukunft zu bewältigen? Sollen Schüler auf Konkurrenz, auf Sieg und auf Niederlage eingestimmt werden oder geht es um Verständigung und Solidarität? Insbesondere stellt sich die Frage nach der integrativen Rolle der Schulen. In einer Gesellschaft, die immer mehr von Segregation und Ungleichheit geprägt ist, könnte den Schulen eine zentrale Integrationsaufgabe zufallen. Gerade die so genannte Flüchtlingskrise stellt genau diese Frage mit voller Wucht.

Es referiert Hans-Peter Waldrich

Ein Vortrag der Veranstaltungsreihe: Die Krise hat System – Eine antikapitalistische Veranstaltungsreihe (https://antikapaachen.wordpress.com/)

02.02.2016 // 18:30 Uhr // KatHo Aachen, Raum 48 // Eintritt frei