via Recht auf Stadt Aachen Kundgebung | Samstag | 27.3. | 16 Uhr | Kennedypark
Unter dem Motto „Wohnen für Menschen statt für Profite“ findet am 27.03. der internationale Aktionstag für das Recht auf Wohnen statt. Am „Housing Action Day“ werden in mindestens 58 Städten europaweit Menschen auf die Straße gehen, um für bezahlbaren, sicheren Wohnraum für alle zu demonstrieren. Schließlich hat die Coronakrise uns alle hart getroffen. Obwohl viele von uns mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, lässt die Politik Mieter:innen ungeschützt. Kein Kündigungsschutz, kein Mieterlass, kein Stopp von Zwangsräumungen. Dabei hatten schon vor Corona viele Mieter:innen Probleme, mit den steigenden Mieten klar zu kommen. Aachen hat bundesweit die viert-höchste Mietbelastung für Mieter:innen. Fast die Hälfte aller Mieter:innen geht arbeiten, nur um dann mehr als ein Drittel des Lohns für Miete auszugeben. Das liegt daran, dass in den letzten 10 Jahren der Anteil an Wohnungen mit einer Miete von 7€ pro Quadratmeter von 70 % auf 12 % zusammengeschrumpft ist. Unternehmen, Investor:innen und viele Vermieter:innen versuchen rücksichtslos so viel aus den Mieter:innen rauszuholen, wie es geht. Jede Möglichkeit wird genutzt, um Mieten zu steigern. Das ist Ausbeutung!
Familien, Rentner:innen oder Geringverdiener:innen finden deswegen kaum noch eine Wohnung in Aachen. Gleichzeitig sorgt die Stadt nicht dafür, dass genügend Sozial-Wohnungen vorhanden sind. Eigentlich hätte die Hälfte aller Haushalte in Aachen Anrecht auf eine Sozialwohnung. Es existieren aber nur noch knapp 10.000 Sozialwohnungen, von denen mehr als die Hälfte in den kommenden Jahren den normal hohen Mietpreisen angepasst wird. Das wird unter den jetzigen Mieter:innen eine riesige Verdrängungswelle auslösen! All diese Probleme werden von der Politik totgeschwiegen. Wir sagen: Lassen wir das nicht zu! Es reicht! Wir alle brauchen eine Wohnung, in der wir uns wohlfühlen! Besonders in Zeiten von Corona! Wohnraum darf keine Frage des Geldes sein. Wohnraum ist ein Grundbedürfnis und keine Ware!
Weil es nicht nur den Menschen in Aachen so geht, sondern Mieter:innen in allen Städten mit den steigenden Mieten zu kämpfen haben, gehen wir gleichzeitig auf die Straße. Gemeinsam fordern wir:
1) Wohnungen für alle!
Wohnungslose und Geflüchtete in Wohnungen oder Hotels unterbringen!
Leerstand beenden! Besetzungen legalisieren!
Mehr Plätze in Frauenhäusern!
Zwangsräumungen, Versorgungssperren und Kündigungen verhindern!
2) Mietschulden erlassen!
Wohnraum, Kleingewerbe, Kulturszene und soziale Zentren sichern!
Keine Subventionen für hohe Mieten und Finanzinvestor*innen!
3) Mieten senken – Gewinne umverteilen!
Höchstmieten festsetzen!
Krisengewinne abschöpfen – Sonderabgabe zur Bewältigung der Corona-Krise!
4) Bodenspekulation beenden – Wohnungskonzerne vergesellschaften!
Wohnraum und Boden dürfen keine Ware sein!
Infos zum internationalen Aktionstag gibt es hier:
https://www.housing-action-day.net/
Wir möchten euch herzlich einladen, euch uns anzuschließen. Nur gemeinsam schaffen wir es, ein starkes Zeichen zu setzen! Zeigen wir, das wir Mieter:innen uns nicht alles gefallen lassen und für unser Recht auf bezahlbaren, sicheren Wohnraum kämpfen! Lassen wir es unseren Vermieter:innen und der Politik nicht mehr durchgehen, dass wir mit übertrieben hohen Mieten ausgebeutet werden!
Erzählt eurer Familie und Freund:innen davon und kommt zur Kundgebung!
Bitte denkt an Mund-Nasen-Schutz und daran Abstand zu halten. Wir nehmen Corona ernst und werden ein Hygiene-Konzept bei der Veranstaltung haben.