Schwarz-Rote Kneipe im Juli: Warum wir als Linke die Ukraine unterstützen müssen – Hintergründe und Beispiele direkter Hilfsmöglichkeiten

In Europa findet seit dem russischen Überfall auf die Ukraine ein Krieg statt, der 8 Jahre lang in Deutschland nur auf Desinteresse traf. Seit der vollumfänglichen Invasion, die am 24. Februar 2022 begann, reiht sich jener Krieg in die Kontinuität russischer Aggression gegen den Westen, den Imperialismus an sich sowie Neokolonialismus ein. Doch trotz der immensen Gefahr, die von Russland ausgeht, trotz der internationalen Involviertheit und trotz der deutschen Mitschuld am Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung, reden deutsche Linke entweder uninformiert oder gar nicht über jenen Krieg. Wir wollen dem entgegentreten, Vorurteile abbauen (bspw. was es mit dem ominösen Asov-Bataillon auf sich hat) und nachskizzieren, wieso und wann Russland die Ukraine überfiel, welche Kriege Russland außerhalb der Ukraine und außerhalb Europas mitverantwortet – und zuallerletzt, und allerdringlichst: Was wir als Linke zum Frieden beitragen können. Eines vorweg: Die Waffen abzulegen und sich Russland zu ergeben ist keine Lösung. Wir schauen uns die anarchistische Gruppe „Radical Aid Force“ an und reden darüber, wie linksradikale, selbstorganisierte Hilfe sowohl an der Front als auch bei der Zivilbevölkerung ankommen kann.

Die Schwarz-Rote Kneipe im Juli findet im DGB-Haus statt. Wir freuen uns darüber, dass wir diese mit unseren Freund*innen vom Arbeitskreis Politik der katho Aachen und der DGBjugend Aachen veranstalten. Trotz anderer Örtlichkeit wird es ein leckeres, veganes Abendessen und kühle Getränke geben. Kommt vorbei! Wir freuen uns euch alle im DGB-Haus wiederzusehen.

16.07.2025 // 18:30h // DGB-Haus // Dennewartstraße 17 52068 Aachen

Statement zur Schwarz-Roten Kneipe im Juli

Wir haben uns entschieden, die Schwarz-Rote Kneipe im Juli nicht im AZ stattfinden zu lassen. Aufgrund verschiedener Vorkommnisse rund ums AZ, zu denen unter anderem schriftliche, als auch verbale Androhungen und Bedrohungen zählten, zu denen ihr euch ein Beispiel in den Slides angucken könnt, haben wir das Gefühl, die Sicherheit der Mitwirkenden der Schwarz-Roten Kneipe nicht mehr gewährleisten zu können. Deshalb wird die Schwarz-Rote Kneipe zum ersten Mal seit 12 Jahren nicht im AZ, sondern im DGB-Haus stattfinden. Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen und wir müssen uns noch überlegen, wie wir in Zukunft damit umgehen wollen. Zu gegebener Zeit werden wir uns dazu und zu den genannten Vorkommnissen noch einmal konkreter äußern.

ABGESAGT – Schwarz-Rote Kneipe im Juni: Sad but true – Ivan in memory of our friend – ABGESAGT

DIE SCHWARZ ROTE KNEIPE IM JUNI FÄLLT LEIDER AUS. WIR SEHEN UNS IM JULI WIEDER!


Bei der Schwarz-Roten Kneipe im Juni zeigen wir den Film: „Sad But True – Ivan, In Memory of Our Friend“.

„Sad But True – Ivan, In Memory of Our Friend“ ist ein Dokumentarfilm über Ivan Vanya Khutorskoy. Um Ivan formierte sich eine Schutzstruktur, motiviert durch Angriffe auf Punks durch Neonazis bei Konzerten in Moskau. Die gelegentlichen geheimen Club-Konzerte entwickelten sich dank des Schutzes zu einer eigenständigen Subkultur.

Im November 2009 wurde Ivan von dem 28-jährigen Neonazi Alexey Korshunov getötet. Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der für sein Engagement und für die Ideale von Güte und Menschlichkeit mit seinem Leben bezahlte.

Der Film wird in Englisch mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Wie immer gibt es auch ein leckeres veganes Essen gegen Spende. Also kommt vorbei, schaut euch den Film an, spielt eine Runde Kicker oder diskutiert mit uns bei einem kühlen Getränk an der Theke.

Wir sehen uns.

Schwarz-Rote Kneipe im Mai: Völkisch. Katholisch. Antinationalsozialistisch??? Die Soziale Frauenschule Aachen in der NS-Zeit

In der nächsten Schwarz-Roten Kneipe wollen wir uns einem sehr speziellem Stück Aachener Stadtgeschichte widmen: Der Sozialen Frauenschule Aachen in der NS-Zeit.
Dass die Entnazifizierung Deutschlands ziemlich gescheitert ist, dürfte für euch nichts Neues
sein – das Aspekte wie das Vertuschen von Verstrickungen ins NS-System und eine domi-
nante Form der Geschichtsverleugnung auch in der Sozialen Arbeit bis in die Gegenwart ein ziemliches Problem darstellen, vielleicht schon. Dies gilt auch für die Soziale Frauenschule Aachen, an welcher bereits während der NS-Zeit auf der Burtscheider Siegelhöhe sogenannte Volkspflegerinnen ausgebildet wurden. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf die Geschichte jener Frauenfachschule zwischen 1933 und 1945, aus welcher sich der heutige Standort Aachen der Katholischen Hochschule NRW entwickelt hat.
Ein unbequemer Teil Stadt- und Sozialgeschichte, garniert mit leckerem veganem Essen und
günstigen Getränken. Wir freuen uns auf den Vortrag von Tim Ernst!

Tim Ernst forscht und promoviert zur Ausbildungsgeschichte der Sozialen Arbeit im Nationalsozialismus.

Besonders freuen wir uns, das wir diese SRK in Kooperation mit den Genoss*Innen vom @arbeitskreis_politik_ac veranstalten.

Es wird wie jedes Mal ein veganes Abendessen gegen Spende geben.

21.05.2025 // 18:30h // AZ Aachen // Hackländerstraße 5

Lesung – Punk statt Putin, Konzert – Malou, Auflegen – Sub Pub Crew & Chopper Off Records

Das Warten hat ein Ende! Am 30.04.25 liest Norma Schneider aus ihrem Buch „Punk statt Putin“

»Punk statt Putin«-Autorin Norma Schneider stellt verschiedene Formen der Gegenkultur in Russland vor – von der Undergroundszene und feministischer Selbstorganisation über mutige Protestaktionen im öffentlichen Raum und Protestmusik bis zu queerer Literatur – und ordnet sie in ihren Kontext ein: Wie sieht der kulturelle Mainstream in Russland aus? Wie reagiert das Putin-Regime auf Gegenkultur? Was hat sich seit dem 24. Februar 2022 geändert? 
»Punk statt Putin« zeigt zwei Welten: Auf der einen Seite den immer repressiver werdenden autoritären Staat, der nicht davor zurückschreckt, kritische Künstler*innen für viele Jahre ins Straflager zu bringen. Und auf der anderen Seite oppositionelle Künstler*innen und Aktivist*innen, die sich Nischen suchen, Spielräume nutzen und kreativ mit ihrer verzweifelten Lage umgehen – auch im Exil. 

Außerdem gibt’s musikalische Unterstützung von der Sub Pub Crew, Chopped Off Records und Malou.

Einlass im AZ ist um 18.30 Uhr.

Bis dahin!

Schwarz-Rote Kneipe: Marx – Eine Einführung

Wir möchten euch herzlich zu unserer Schwarz-Roten Kneipe im April einladen. Niemand hat gefragt! Wir machen es trotzdem!

In dieser SRK wollen wir mal wieder gefährliches Halbwissen über Marx verbreiten. Diesem alte weiße Mann geht es bekanntlich darum, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“ Doch was bedeutet das konkret in der Praxis? Ist Kommunismus vielleicht doch mehr als „Sowjetmacht plus Elektrifizierung des Landes“? Ist es mehr als die Bourgeoisie zum Teufel zu jagen, die Diktatur des Proletariats oder gleich den Rückzug in den Primitivismus bzw. die Anbetung eines mysteriösen Ur-Kommunismus?

Lasst uns bei günstigem Bier und leckerem, veganem Essen streiten und debattieren. Wir kochen also wie jeden Monat ein veganes Abendessen, welches ihr vor dem Vortrag mit einem kühlen Getränk genießen könnt. Kommt rum! Wir freuen uns auf euch!

Mittwoch, 16.04.25 | 18:30 Uhr | AZ Aachen

In Gedenken an Thomas Schulz – Gemeinsame Anreise zur Demo am 29.03.25

Am 29.März fahren wir gemeinsam nach Dortmund, um dort an der Demonstration in Erinnerung an Thomas „Schmuddel“ Schulz und allen Opfern rechter Gewalt teilzunehmen. Wir fahren gemeinsam mit der Antifa cgn der Antifa Bonn und der Gruppe Polaris nach Dortmund.

Wir treffen uns in Aachen um 10:30 vor dem Hauptbahnhof.

Am 28.März 2005 wurde Schmuddel in der Dortmunder U-Bahn-Station von einem Neonazi erstochen. Die @autonome_antifa_170 und die @antifa_union_dortmund rufen dieses Jahr wieder zu einer Demonstration zum 20. Todestag von Schmuddel auf.

Den gesamten Aufruf zur Demonstration lest ihr unter: https://dortmund.noblogs.org

Kommt also am 29.März mit uns nach Dortmund.
Kein Vergeben, kein Vergessen!!

 

 

Die feministische Verschwörung – Antifeminismus als Ideologie

@free-birnie-unsplash

Die Spätmoderne ist durchzogen von misogynen und queerfeindlichen Einstellungen, Äußerungen und Taten. Sei es, dass die CDU in den 90ern gegen die Einführung eines Gesetzes zur Bestrafung der Vergewaltigung in der Ehe votierte, in pädagogischer Ratgeberliteratur über die besondere Bindung zwischen Mutter und Kind fabuliert oder Männern qua Natur eine besondere Verbindung zu motorisierten Gegenständen unterstellt wird. Solche Beispiele zeigen eine Verankerung dieses Denkens in der Gesellschaft, jedoch kann erst ab einem bestimmten Zeitpunkt von einer organisierten Debatte gesprochen werden. Weiterlesen

Intersektionen zwischen Antifeminismus und Antisemitismus – Rede auf der 8. März Demo 2025

Hiermit dokumentieren wir unseren Redebeitrag auf der Demo anlässlich des feministischen Kampftages 2025 in Aachen. Die Demo wurde vom Bündnis für ein Ende der Gewalt organisiert. Es nahmen ca. 800 Menschen teil.

Stephan Balliet, der am 9. Oktober 2019 – Jom Kippur – mit selbstgebauten Schusswaffen versuchte, die Synagoge in Halle anzugreifen, sich dabei aufzeichnete und seinen Angriff live streamte, begann seinen Anschlag damit, dass er Jüd:innen, Feminist:innen und Migrant:innen die Schuld an seiner persönlichen Lebenssituation und den Verhältnissen in Deutschland gab. Er glaubte an die zionistische Weltverschwörung und daran, dass Deutschland ein „Zionist Occupied Government“ sei. Darum hatte er sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele jüdische Menschen zu ermorden. Er konnte seine Tat jedoch nicht wie geplant umsetzen. Nicht, weil ihn damals Polizist:innen daran hinderten, in die wegen des Feiertages gut besuchte Synagoge einzudringen, sondern weil er die massive Eingangstür der Synagoge nicht zu öffnen vermochte. Aus Frust darüber wandte er sich vom Gebäude ab und schoss mehrfach auf Jana Lange. Dann fuhr er zu einem Dönerimbiss und erschoss dort Kevin Schwarze, weil er diesen für einen Migranten hielt. Da sich im späteren Gerichtsprozess herausstellte, dass dieser Deutscher war, entschuldigte er sich dafür und gab an, diesen Mord zu bereuen. In seinen vor dem Anschlag veröffentlichten Unterlagen findet sich eine Zeichnung eines „Katzenmädchens“ in einem Karton. Das Bild ist untertitelt mit: „Werde Techno-Barbar und bekomme ein Katzenmädchen geschenkt.“ Hinter dieser Aussage verbirgt sich der Glaube, in Walhalla nach vollendeter Tat eine devote Frau geschenkt zu bekommen. Weiterlesen

Schwarz-Rote Kneipe: Anarchistische Staatskritik

Wir alle haben es schon einmal gehört: die Anarchist:innen sind gegen den Staat.
Mal wollen sie in zerschlagen, mal abschaffen, mal überwinden.
Während für die Anhänger des Staates, egal ob sie ihn als sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat, als konservativen Ordnungsstaat oder liberalen Minimalstaat denken klar ist, dass es den Staat braucht und dass die Alternative nur ein auf Gewalt basierendes Chaos sein kann, haben Marxist:innen einen andere Kritik.
Einerseits geben sie vor das Ziel, die Staatenlose Weltgemeinschaft zu teilen, andererseits sehen sie im Staat ein neutrales Instrument dessen sie sich nur zu bemächtigen brauchen um den Kommunismus einführen zu können. Und dann stirbt der Staat irgendwie ab.
Aber was ist eigentlich anarchistische Staatskritik genau?
Anarchist:innen wenden sich von jeher gegen jede Ausbeutung und gegen jede Unterdrückung des Menschen durch den Menschen. In diesem Sinne ist anarchistische Staatskritik nur ein Aspekt der Verhältnisse, die umgestürtzt werden sollen. „Der Staat“ ist ein Knotenpunkt in dem Geflecht, das Ausbeutung und Unterdrückung möglich möglich macht. Aus der Kritik entstand ein facettenreiches Verständnis vom „Staat“. Es beinhaltet unter anderem ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte. Außerdem ist „der Staat“ auch immer umkämpftes Terrain, was sich in der jeweiligen Gewichtung niederschlägt.

Rudolf Mühland wird einführend auf einige Aspekte anarchistischer Staatskritik eingehen und sie kurz umreissen. Anschliessend ist Zeit einige Punkte in der Diskussion zu vertiefen oder weitere Punkte einzubringen.

Wie jeden Monat kochen wir ein veganes Abendessen, welches ihr vor dem Vortrag mit einem kühlen Getränk genießen könnt. Kommt rum 🙂

Mittwoch, 19.03.25 | 18:30 Uhr | AZ Aachen