Schwarz-Rote Kneipe: Das vermeintlich sichere Zuhause – Eine materialistische Analyse der Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und findet in unterschiedlichem Kontext statt. Trotz zunehmender feministischer Errungenschaften ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit weiterhin steigend. So zählte das Bündnis Femizide stoppen für das Jahr 2022 118 Femizide in Deutschland. Erlebte Gewalt stellt laut WHO das größte Gesundheitsrisiko für Frauen dar. Dabei ist der gefährlichste Ort für sie ihr eigenes zu Hause und Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen oder im familiären Kontext ist eine der häufigsten Ursachen für Verletzungen bei ihnen. Jede vierte Frau in Deutschland war schon betroffen. Dem Vortrag liegt die These zu Grunde, dass diese individuellen Gewalterfahrungen ein Symptom unserer Gesellschaftsordnung sind. Die unterschiedlichen Formen der direkten erlebten Gewalt müssen innerhalb unserer gesellschaftlichen Strukturen analysiert werden. Der Vortrag vertritt die These, dass das Gesellschaftssystem des Kapitalismus auf der Gewalt gegen Frauen fußt und das Patriarchat ein Strukturmerkmal des Kapitalismus ist. Der Vortrag soll erklären, dass die bürgerliche Subjektwerdung nur dem Mann vorbehalten ist und die Folgen für weibliche Subjektwerdung diskutieren. Die aufgestellten Thesen werden am Beispiel des Phänomens der sogenannten häuslichen Gewalt erläutert.
Maria Jordan arbeitet als Sozialarbeiterin. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen. Sie beschäftigt sich seit mehreren Jahren in Theorie und Praxis mit dem Zusammenhang von Gewalt gegen Frauen und kapitalistischer Vergesellschaftung und engagiert sich im feministischen Bündnis für ein Ende der Gewalt.

20.09. // 18.30 Uhr // AZ Aachen